Gehaltserhöhung 2025: 3,5%!
Die heute – in letzter Sekunde vor einer angekündigten Demo und noch rechtzeitig vor den PV Wahlen – beschlossene Gehaltserhöhung in Höhe von nur 3,5% ist angesichts der budgetären Situation wohl zu erwarten gewesen, aber für die AUF/FEG in Zeiten massiver Teuerung in dreierlei Hinsicht kein Grund zum Jubel!
1. Die für die Gehaltserhöhung maßgebliche Inflationsrate wurde mit 3,8% festgesetzt und lag dieser Wert ohnehin bereits deutlich unter der für die Pensionisten festgesetzten Rate von 4,6%. Dass die aktiven Bediensteten nun nicht einmal diesen Teuerungswert im Sinne der propagierten Erhaltung geschweige denn Stärkung ihrer Kaufkraft erhalten, ist somit eine traurige Tatsache.
2. Diese prozentuelle Erhöhung führt zum Nachteil der Niedriglohngruppen im öffentlichen Dienst zu einem weiteren Auseinanderklaffen der Gehaltsschere, da Spitzenverdiener gut das Fünffache erhalten (€ 437,8) als die meisten Polizisten (€ 82,4). Eine faire Verteilung des zusätzlichen Geldes hätte für alle Bediensteten gleichermaßen wenigstens ca. € 175.- mehr im Monat bedeutet.
3. Abermals wurde darauf vergessen, gewisse exekutivdienstspezifische Vergütungen anzupassen (E2b Zulage, WNZ, pauschalierte Aufwandsentschädigung uäm.). Ebenso wurden die besonderen Belastungen und Erschwernisse (Vergütung für besondere Gefährdung, Nachtarbeit, Sonn- und Feiertagsarbeit usw.) bei den Verhandlungen nicht einmal thematisiert.
Diese Fakten können auch nicht mit der angeblichen Verhinderung einer herbeigeredeten Nulllohnrunde vom Tisch gewischt werden.
Dazu folgende Klarstellung:
Tatsächlich war eine „Nulllohnrunde“ bei den Verhandlungen nie ein Thema!
Dass von manch unberufener Stelle eine Nulllohnrunde für den öffentlichen Dienst empfohlen wurde, ändert nichts daran, dass sie von keinem politischen Verantwortungsträger jemals auch nur in Erwägung gezogen wurde.
Der späte Verhandlungsstart war rein der personellen Veränderung im Finanzministerium durch den Abgang von Finanzminister Brunner (ÖVP) nach Brüssel geschuldet. In diese Verzögerung der Verhandlungen die Absicht der Regierung für eine Nulllohnrunde hinein zu interpretieren, war daher völlig unbegründet.
Kampfmaßnahmen waren reine Show!
Dass sich die GÖD im Zuge von Gehaltsverhandlungen gerne als mächtige und entschlossene Vertretung ihrer Mitglieder darstellen möchte, ist hinlänglich bekannt. Angesichts eines erwartbar niedrigen Abschlusses das Schreckgespenst einer Nulllohnrunde an die Wand zu malen, um der Kollegenschaft hinterher einen auf angedrohte Demos und Streiks zurückzuführenden Erfolg vorgaukeln zu können, ist Showpolitik auf dem Rücken der Bediensteten.
Immerhin bleibt uns eine derartige Show nächstes Jahr erspart, da die Erhöhung für 2026 gleich mitbeschlossen wurde (Inflationsrate zuzüglich 0,3%).
Wir halten daher fest:
Grundsätzlich ist natürlich jeder Teuerungsausgleich zu begrüßen. Eine angemessene Wertschätzung – insbesondere für den Bereich der Exekutive – können wir in dieser Erhöhung, die deutlich unter der Gehaltserhöhung für Pensionisten und andere Branchen liegt, leider nicht erkennen!
Hier geht’s zu den aktuellen Gehaltstabellen:
Euer Team der AUF/FEG