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Pendlerpauschale und Pendlereuro werden erhöht!

Die nun beschlossene Erhöhung der Pendlerpauschale (plus 50%) sowie des Pendlereuro (plus 300%) ist angesichts der enorm gestiegenen Spritpreise eine dringend notwendige Unterstützung für alle PendlerInnen und soll bereits mit Mai umgesetzt werden. Tatsächlich bewirkt diese Erhöhung jedoch keinen Mehrwert und kann sie den Anstieg der Treibstoffpreise nicht ausgleichen. Selbst unter der Annahme eines durchschnittlichen Anstiegs der Treibstoffpreise um nur 50% bleibt den PendlerInnen so gesehen weniger im Börserl. Ein zusätzlicher Wermutstropfen ist aus unserer Sicht, dass diese Erhöhung nur befristet – bis Mitte 2023 – zugesichert wurde, obwohl mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass die Preise wohl kaum auf das vorher gewohnte Niveau zurückfallen werden.

Was bringt diese Erhöhung unterm Strich?


Zur Verdeutlichung inwieweit sich die nun beschlossene Erhöhung in der Praxis konkret auswirkt, haben wir für euch zwei Beispielfälle durchgerechnet. Allgemein ist festzuhalten, dass der Verlust wohl in jenen Fällen deutlicher spürbar sein wird, wo mehr Dienste im Monat anfallen und die Fahrtstrecke länger ist.

Beispiel 1: Pendler mit Fahrtstrecke von 15 km zur Dienststelle und Anspruch auf ein Pendlerpauschale in Höhe von bislang € 31.- monatlich (öffentliches Verkehrsmittel unzumutbar)!

Das Pauschale beträgt nunmehr € 46,50.-, was ihm eine zusätzliche Steuerersparnis* von € 6,51.- im Monat bringt. Aus der Erhöhung des Pendlereuros lukriert er zusätzlich eine Ersparnis von € 7,50.-. Sein steuerlicher Gewinn beträgt also € 14,01.-. Unter der Annahme, dass er ca. 8 Liter Sprit für 100 Kilometer benötigt und der Durchschnittspreis von € 1,20.- auf € 1,80.- pro Liter gestiegen ist, belaufen sich die Mehrkosten bei durchschnittlich 15 Diensten pro Monat auf € 21,60.-. Der tatsächliche Verlust beträgt also € 7,59.- monatlich.

Beispiel 2: Pendlerin mit Fahrtstrecke von 35 km zur Dienststelle und Anspruch auf ein Pendlerpauschale in Höhe von bislang € 58.- monatlich (öffentliches Verkehrsmittel zumutbar)!

Dieses wird nun auf € 87.- erhöht, was ihr eine zusätzliche Steuerersparnis* von € 12,18.- im Monat bringt. Aus der Erhöhung des Pendlereuros lukriert sie zusätzlich eine Ersparnis von € 17,50.-. Ihr steuerlicher Gewinn beträgt also € 29,68.-. Unter der Annahme, dass sie ca. 8 Liter Sprit für 100 Kilometer benötigt und der Durchschnittspreis von € 1,20.- auf € 1,80.- pro Liter gestiegen ist, belaufen sich die Mehrkosten bei durchschnittlich 15 Diensten pro Monat auf € 50,40.-. Der tatsächliche Verlust beträgt also € 20,72.- monatlich.

Die vorübergehend geltende Bestimmung im Einkommenssteuergesetz

Unser Fazit: In Anbetracht der enormen Mehreinnahmen, über die sich unser Finanzminister derzeit freuen darf, hätte das Entlastungspaket für die PendlerInnen durchaus etwas großzügiger ausfallen können. Dennoch freuen wir uns, dass unsere Forderung nach einer Entlastung (siehe Beitrag “Pendler werden geschröpft“) erhört wurde.

*Diesbezüglich wurde eine Progressionsstufe von 42% angesetzt, was bei einer Durchschnittsbetrachtung in den meisten Fällen zutrifft.


Euer Team der AUF/FEG